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Berliner Unternehmen und ihr Beitrag zur Verkehrswende

16. März 2023  – Zur Erreichung der Klimaziele bis 2030 gilt es die Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors deutlich zu reduzieren, denn diese sind seit den 90er-Jahren nahezu unverändert. In Berlin beträgt der Anteil des Verkehrssektors an den verursachten CO2-Emission ca. 25 Prozent.

Deutschlandweit ist der Anteil des Wirtschaftsverkehrs am städtischen Gesamtverkehr gestiegen und liegt aktuell bei 35 Prozent. Damit stellt dieser Sektor eine wichtige Stellschraube dar, um die Verkehrsemissionen zu senken.

Nachhaltige Unternehmensmobilität

Das zeigt sich unter anderem bei der nachhaltigen Unternehmensmobilität. Viele Berliner Unternehmen haben den Handlungsbedarf erkannt und tragen durch den Umstieg auf nachhaltige Mobilitätslösungen nicht nur zur Reduzierung von Emissionen bei. Ein auf die Unternehmensbedürfnisse abgestimmtes Mobilitätsmanagement kann langfristig die Kosten senken und sich zudem positiv auf Image sowie die Mitarbeiterzufriedenheit auswirken. Nachhaltigkeit, Erreichbarkeit, Gesundheit, Sicherheit und Komfort sind in immer stärkerem Maße Bedingungen für eine zeitgemäße Mobilität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Unternehmen. Wo früher einmal ein großer Firmenparkplatz und ein Dienstwagen genügten, um den unternehmensinternen Bedürfnissen gerecht zu werden, haben sich die Anforderungen an die betriebliche Mobilität grundlegend geändert. Dabei sind die Maßnahmen vielseitig und reichen von der Elektrifizierung des Fuhrparks, der Förderung der Fahrradnutzung oder der Einführung von Mobilitätsbudgets bis hin zur Einbindung von Sharing-Diensten.

Berliner Unternehmen gehen mit gutem Beispiel voran

Die in Berlin-Adlershof ansässige Firma AEMtec GmbH fördert beispielsweise das Radfahren der Belegschaft, indem es den Mitarbeitenden das Dienstradleasing anbietet. Dabei leased das Unternehmen über 36 Monate das Fahrrad für die Mitarbeiter:in, welches diese:r dann nach einer Abnahmezahlung sein Eigen nennen darf. Ein Plus sind - neben der Mitarbeiterbindung und der Integration in das betriebliche Gesundheitsmanagement - die Kosteneinsparungen gegenüber einem direkten Kauf. Wer kein Dienstradleasing möchte, kann auf die firmeneigenen E-Bikes zurückgreifen und diese für Fahrten auf dem Campus nutzen; teilweise können diese sogar zur Privatnutzung ausgeliehen werden. Auch der Fuhrpark befindet sich in einer Transformation. So ist die Hälfte der aus zehn Fahrzeugen bestehenden Flotte bereits elektrisch; für die nötige Ladeinfrastruktur auf dem Firmenparkplatz wurde ebenfalls gesorgt.

Die Elektrifizierung der Flotte wird auch im Handwerk vorangetrieben. Die Bio Bäckerei Beumer & Lutum GmbH setzt seit sechs Jahren auf elektrische Fahrzeuge. Die Hälfte ihrer Lieferwagenwagenflotte ist bereits elektrifiziert. Die höheren Anschaffungskosten konnten dabei teilweise durch die Inanspruchnahme von Förderungen ausgeglichen werden. Eine Elektrifizierung der restlichen Fahrzeuge wird angestrebt. Ganz im Sinne der Verkehrswende nutzt die Bäckerei den selbst erzeugten Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage für das Aufladen der Fahrzeuge. Für Catering-Auslieferung lässt das Unternehmen die Pkw stehen und setzt stattdessen auf das Lastenrad. Lastenräder werden für die Auslieferung immer beliebter, da sie ein schnelleres Vorankommen im städtischen Verkehr ermöglichen und zudem meist keinen Führerschein erfordern. Derzeit ist die Anschaffung von Lastenrädern und Lastenanhängern mit elektrischer Antriebsunterstützung für Unternehmen zudem förderfähig.

Auch SAP verfolgt ambitionierte Ziele, die Unternehmensmobilität nachhaltig zu gestalten. Der Großkonzern führte bereits vor über zehn Jahren die ersten E-Fahrzeuge in die Unternehmensflotte ein und plant bis 2030 eine vollständige Elektrifizierung des Fuhrparks, welcher in Deutschland aktuell rund 17.000 Fahrzeuge umfasst. Vor allem aber beim Thema Mobilitätsbudget geht das Unternehmen mit gutem Beispiel voran. Als Alternative zum Dienstwagen, erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Konzerns ab April dieses Jahres nämlich die freie Wahl bei den Verkehrsmitteln. Ob Bahn, Taxi, Car- oder Bikesharing – ein Mobilitätsbudget ermöglicht ihnen Flexibilität bei der Auswahl des präferierten Fortbewegungsmittels. Damit setzt SAP ein wichtiges Zeichen für Mitarbeiter:innen-Benefits abseits des Dienstwagens.

E-Mobilität Bestandszahlen

Betrachtet man die jüngst veröffentlichten Zahlen des Kraftfahrt Bundesamts (KBA), so wird deutlich, dass die E-Mobilität weiter an Fahrt aufnimmt. So sind laut aktuellen Zahlen (Stand 1.01.2023) des KBA bereits 58.496 elektrische Kraftfahrzeuge in Berlin und 39.206 elektrische Kraftfahrzeuge in Brandenburg im Bestand. Damit ist der Anteil an E-Fahrzeugen gegenüber 2021 in Berlin nochmal um 61,7 Prozent gestiegen (Brandenburg 61 Prozent). Von den elektrischen Pkw werden in Berlin 58 Prozent der Fahrzeuge gewerblich genutzt, 42 Prozent der Fahrzeuge befinden sich in privater Nutzung. Für die Elektromobilität im urbanen Raum spielt also der Wirtschaftsverkehr eine entscheidende Rolle. Mehr aktuelle Zahlen, Daten und Fakten finden Sie unter Berliner Agentur für Elektromobilität eMO - Aktuelles (emo-berlin.de).

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