Berlin bleibt Startup-Hauptstadt
Berlin ist auch im ersten Halbjahr wieder der Hotspot der deutschen Startup-Szene: Das zeigen die Halbjahreszahlen 2022 im Startup-Barometer von EY. Die Studie basiert auf einer Analyse der Investitionen in deutsche Startups.
Dem trägt auch die Startup Night SUN X vom 7.-10. September 2022 Rechnung, die seit zehn Jahren Teil des Startup-Ökosystems von Berlin, Deutschland und Europa ist. Zum Jubiläum gibt es Einblicke in viele verschiedene Bereiche – mit Vorträgen, Diskussionen, Workshops und Ausstellungen, die die relevantesten Bereiche der Digitalisierung berühren. SUN X ist eine der größten Veranstaltungen in Europa, auf der sich Startups, Unternehmen und Investoren potenziellen Kunden präsentieren können.
An das Rekordjahr 2021 konnte das erste Halbjahr nicht anschließen, aber bei der Anzahl der Deals ist Berlin mit 219 Finanzierungsrunden weiterhin unangefochtener Spitzenreiter vor Bayern (118), Nordrhein-Westfalen (59) und Hamburg (38). Damit vereinigt die Bundeshauptstadt 40 Prozent aller hierzulande gezählten Finanzierungsrunden auf sich. Allerdings ging die Anzahl der Runden in Berlin stark zurück – im ersten Halbjahr 2021 waren es mit 264 fast 50 mehr.
Auch beim Deal-Volumen liegt die Hauptstadt wieder vorn. Abermals konnten Berliner Startups mit Abstand am meisten Kapital einwerben. Mehr als jeder zweite hierzulande in Startups investierte Euro wurde in Berliner Jungunternehmen investiert – insgesamt 3,25 Milliarden Euro (868 Millionen weniger als im Vergleichszeitraum 2021). Der Standort Bayern belegt mit einem Marktanteil von 19 Prozent Rang zwei vor Hamburg, dessen Startup-Szene es auf einen Marktanteil von 7 Prozent bringt.
Außerdem gab es 15 Top-Deals mit einem Volumen von mehr als 100 Millionen Euro (im Vorjahreszeitraum waren es genauso viele). Die größten Finanzierungssummen erhielten das Logistik-Startup Forto (229 Millionen Euro) und der Online-Broker TradeRepublic (227 Millionen Euro) – beide Jungunternehmen sitzen in Berlin. Die Schallmauer von 200 Millionen Euro knackten außerdem Taxfix (Berlin), 1Komma5° (Hamburg) und Hy2gen (Hessen).
Gut 1,1 Milliarden Euro flossen in Startups mit Nachhaltigkeits-Fokus – das sind mehr als ein Sechstel des investierten Risikokapitals. Die meisten Finanzierungsrunden mit Sustainability-Bezug gab es im Bereich E-Commerce. Die Branchen Hardware, Software und Energie sind bei Risikokapitalgebern in der ersten Hälfte des Jahres besonders gefragt. Fin- und InsurTech-Startups verzeichnen hingegen den stärksten Rückgang.