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Deutscher Startup Monitor 2024

Berlin, 08. Oktober 2024 – Berlin gilt als Deutschlands Gründerhauptstadt und zieht dank eines attraktiven sowie innovativen Startup-Ökosystems jedes Jahr internationale sowie nationale Talente in verschiedensten Branchen und Sektoren an. Besonders Gründerinnen und Gründer aus der Kreativwirtschaft sowie aus der Technologiebranche lassen sich gerne in der Spreemetropole nieder. Doch nicht nur in Berlin, auch in vielen anderen Städten und Regionen Deutschlands wird gegründet. Der jährlich erscheinende Deutsche Startup Monitor des Startup Verbands wertet aus, wie sich die deutschen Startups in ihrer Gesamtheit entwickeln, welche Trends, Phänomene und Herausforderungen die Szene prägen und welchen Tendenzen zu erkennen sind. Ergebnisse und Erkenntnisse, die als Spiegelbild des gesamtdeutschen Ökosystems wichtige Impulse für regionale Akteurinnen und Akteure, von Gründerinnen und Gründern über Investorinnen und Investoren bis hin zu Unternehmen, setzen. Ein genauerer Blick in die Studie lohnt sich also.  

Der Deutsche Startup Monitor wird seit 2013 jährlich vom Startup Verband erstellt und basiert auf der bundesweiten Befragung von Startup-Gründerinnen und -Gründern. Das Ziel ist es, Wissen in Form von Daten und Fakten über das deutsche Startup-Ökosystem zu sammeln, dieses kontinuierlich zu aktualisieren sowie in einen aktuellen wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Kontext einzubetten und somit die Gründungspraxis und -aktivität in Deutschland zu unterstützen. Die Autoren des Deutschen Startup Monitors 2024 kommen trotz angespannter gesamtwirtschaftlicher Lage zu einem (überraschend) positiven Fazit: Gründerinnen und Gründer sehen der Zukunft optimistisch entgegen. Zu begründen sei dies mit ihrer Anpassungsfähigkeit und der aktiven Mitgestaltung der notwendigen Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft. So laute die Devise: echte Probleme lösen und Produktivität steigern. Dabei werde das gesamte Ökosystem von verschiedenen Schwerpunkten wie unter anderem Ökologie, DeepTech und Ausgründungen geprägt und verändert. Konkret arbeitet die Studie zehn Kernergebnisse heraus:  

Stotternder Jobmotor: Zwar sinkt die durchschnittliche Mitarbeitendenzahl von 18,9 auf 16,7 – 79,8 % der Gründerinnen und Gründer prognostizieren allerdings eine Verbesserung ihrer Geschäftslage bis Ende 2025.  

Profitabilität im Fokus: Der strategische Fokus vieler Startups liegt auf ihrer Profitabilität. Passend dazu: Der Anteil am Umsatz mit Geschäftskunden steigt im Vergleich zum Vorjahr von 70,4 % auf 74,4 %.  

Nachhaltigkeit als klares Bekenntnis: Deutsche Startups machen ökologische Nachhaltigkeit weiterhin zu einer Priorität und die Selbstzuordnung zur Green Economy steigt leicht an (von 46,7 % auf 48,1%).  

Weniger Gründerinnen: Der Anteil an deutschen Startup-Gründerinnen geht von 20,7 % auf 18,8 % zurück.  

Gründungsmotor Hochschulen: Mehr Startups werden von Hochschulen unterstützt (55,1%) und betonen vor allem die gute Vernetzung.  

Mehr DeepTech: Mittlerweile fallen 11,4 % der deutschen Startups in die Kategorie DeepTech. Ihre wichtigsten Charakteristika: Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse und Technologien sowie längere Entwicklungszeiten für ihre Produkte.  

Weniger Unternehmenskooperationen: Zwar hat sich der Anteil an Startups, die mit Unternehmen kooperieren, trotz stetigem Rückgang seit 2020 in diesem Jahr stabilisiert – dennoch bewerten nur 37,5 % der befragten Startups die Möglichkeiten von Kooperationen mit dem Wirtschaftssektor als gut.  

Mehr Internationalität: Der Anteil an internationalen Mitarbeitenden beträgt im deutschen Startup-Ökosystem 30,8 %. In 34,9 % der Unternehmen ist die Betriebssprache Englisch (in Berlin liegt dieser Wert sogar bei 55,8 %).  

Früher Gründungswunsch: Sechs von zehn Gründerinnen und Gründern entwickeln die Idee, ein eigenes Unternehmen zu führen und aufzubauen, bereits in ihrer Jugend oder während des Studiums oder der Ausbildung.  

Erwartungen an die Politik: Die Digitalisierung der Verwaltung (58,5 %) und die Flexibilisierung des Arbeitsmarkts (59,5 %) sind zentrale Erwartungen der Startups an den Bund.  

Trotz des eingangs erwähnten positiven Blicks vieler Startups in Richtung Zukunft gilt es laut Deutschem Startup Monitor, nun politische sowie wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu entwickeln, die die Dynamik des Startup Ökosystems freisetzen und vorhandene Potentiale auf die gesamte Wirtschaft übertragen. Darüber hinaus heben die Studienautorinnen und -autoren die wachsende Schnittstelle zwischen Forschung und Unternehmertum positiv hervor, betonen allerdings zugleich die Notwendigkeit, in Innovationen zu investieren – auch vor dem Hintergrund eines zu befürchtenden und konjunkturbedingten Rückzugs der etablierten Wirtschaft aus dem Startup-Ökosystem. Was kann helfen? Überzeugungsarbeit und die Vernetzung von Akteurinnen und Akteuren. Ein Ansatz, der in Berlin unter anderem durch zahlreiche Gründer- und Technologiezentren, die Berlin Startup Unit sowie eine allgemein hervorragende Infrastruktur durchaus umsetzbar ist beziehungsweise bereits umgesetzt wird. Der Blick in die Zukunft ist somit nicht nur ein positiver, sondern auch ein erwartungsvoller – inwieweit sich Erwartungen rund um Wachstum, Internationalisierung und Fortschritt schließlich tatsächlich erfüllen, wird sich allerdings erst im kommenden Jahr zeigen – nämlich dann, wenn der nächste Deutsche Startup Monitor erscheint.  

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