Soziale und ökologische Werte werden für Startups immer wichtiger
16. November 2023 - Berlin ist vielfältig, weltoffen, multikulturell und traditionsreich. Ein spannendes Gegengewicht zu der historischen Einzigartigkeit der Stadt stellt das innovative Startup Ökosystem der Spreemetropole dar. Nicht umsonst gilt Berlin auch als die „Startup Hauptstadt“. Im Rahmen der Startup Agenda 2022-2026 hat das Institut für Strategieentwicklung (IFSE) im Auftrag der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe nun einen aktuellen Report erstellt und veröffentlicht, der zwei der insgesamt fünf Aktionsfelder der Agenda intensiv beleuchtet. So liefert der Bericht Daten, Fakten und Empfehlungen rund um die Bereiche Diversity und Impact in der Startup-Szene Berlins.
Die Berliner Startup Agenda 2022-2026 dient dazu, das Startup Ökosystem der Stadt zu stärken und Berlin als nachhaltigen Wirtschaftsstandort zu positionieren. Der Report des IFSE rückt insbesondere die zwei Aktionsfelder Diversität und Impact in den Fokus. „In der Berliner Startup-Szene sind Diversity und Impact von großer Bedeutung. Sie sind die Grundlage für nachhaltiges Wachstum, ethisches Unternehmertum und soziale Verantwortung, die heute mehr gefragt sind denn je“, begründet Hergen Wöbken vom IFSE die Auswahl. Der Bericht legt die positiven Auswirkungen von Inklusion und Vielfalt, angestoßen durch integrative Maßnahmen, sowie die Relevanz der Förderung beider Felder dar. Die Grundlage für die ausgewerteten Ergebnisse bilden zahlreiche Daten von sowie der intensive Austausch mit Unternehmen, Organisationen und Akteuren und Akteurinnen aus der Startup-Branche.
Den stetigen Wachstum und die Vorbildfunktion des gesamten Berliner Startup Ökosystems belegt Hergen Wöbken anhand einiger namhafter Beispiel: „In der Berliner Startup-Szene gibt es zahlreiche Persönlichkeiten, Startups und Institutionen, die sich leidenschaftlich für mehr Vielfalt und sozialen Einfluss einsetzen. Ein bekanntes Beispiel dafür ist das Startup Einhorn, das für seine nachhaltigen Produkte und innovativen Arbeitsmodelle bekannt ist. Einhorn legt großen Wert auf Vielfalt sowie soziale und ökologische Nachhaltigkeit. Das Unternehmen praktiziert das Konzept des Verantwortungseigentums, was bedeutet, dass es weder verkauft noch vererbt werden kann und "sich selbst gehört". Einhorn ist Teil der Purpose-Bewegung, die darauf abzielt, Unternehmen so zu gestalten, dass sie neben wirtschaftlichem Erfolg auch soziale und ökologische Werte berücksichtigen und zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen.“ Aber auch Plan A, Vorreiter für Impact und Vielfalt, Founderland, gegründet, um Sichtbarkeit, Investorenkontakte und Vernetzung für BPoC (Black & People of Color) Gründerinnen zu schaffen, oder Inklupreneur, die mit Startups zusammenarbeiten, um Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, stehen stellvertretend für zahlreiche Berliner Unternehmen, die einen positiven sozialen und ökologischen Einfluss auf die Wirtschaft der Stadt haben. „Die Arbeit dieser Startups zeigt, dass Vielfalt, Inklusion und Nachhaltigkeit nicht nur moralisch wichtig sind, sondern auch die Innovationskraft und den Erfolg von Unternehmen stärken können. Sie dienen als Inspirationsquelle und Vorbild für andere.“, so Hergen Wöbken.
Die Erkenntnis, dass sich in Berlin eine große Vielzahl verschiedener Startups für Diversity und Impact einsetzt, zählt zu den wichtigsten Ergebnissen des Reports. Sie gilt es weiterhin zu fördern, zu unterstützen und folglich ihre Sichtbarkeit zu erhöhen. Dabei ist auch der ökonomische Effekt nicht zu unterschätzen. 2022 gab es fast 7.000 Arbeitsplätze in diesem Bereich.
Eine durchaus positive Entwicklung ist auch in Bezug auf die Frauenquote in Start-ups zu beobachten. Generell müssen Frauen aber weiterhin gestärkt und das Gebot der Antidiskriminierung in größeren Dimensionen gedacht werden. Die Vielfalt der Berliner Startups erlaubt es den Autoren des Reports abschließend kaum, einen gemeinsamen Nenner zu identifizieren. Fest steht jedoch: Zahlreiche in der Stadt ansässige Unternehmen tragen aktiv zu der Lösung gesellschaftlicher Probleme bei und stoßen nachhaltige Veränderungen an. Eine Entwicklung mit bemerkenswertem Potential für die Berliner Wirtschaft.
Für die Ausgestaltung der Berliner Startup-Agenda waren federführend die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie die Industrie- und Handelskammer Berlin, die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg, die Investitionsbank Berlin, Berlin Partner, der Bundesverband Deutsche Start-ups, die bitkom, die Berliner Handwerkskammer, Universitäten, Hochschulen und mehr als 100 Startups selbst verantwortlich. So sollen in den fünf Aktionsfeldern „Berlin – Stadt der Impact-Start-ups“, „Berlin – Stadt der Talente“, „Berlin – Stadt der Ermöglichung“, „Berlin – Stadt der Diversität“ und „Berlin – Stadt der Kooperationen“ neue Impulse gesetzt und Diversität, Nachhaltigkeit sowie Kooperationen gefördert werden.