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Das Investierenden-Netzwerk

Ohne sie würden es einige innovative Ideen nicht über das Stadium einer Vision hinausschaffen: Business Angels, die sich als Investoren nicht nur finanziell an einem Unternehmen beteiligen, sondern die Startup-Gründenden mit ihrem Wissen und ihren Kontakten tatkräftig unterstützen. Der Business Angels Club Berlin-Brandenburg (BACB), der im vergangenen Jahr sein 20-jähriges Jubiläum gefeiert hat, ist nicht nur das größte Business Angels Netzwerk in der Metropolregion, sondern nimmt auch deutschlandweit einen Spitzenplatz ein.

Allein im Jahr 2024 hat der BACB Investitionen von über 2,3 Millionen Euro für 21 Berliner Startups vermittelt. Deutschlandweit ermöglichte der Club knapp 130 einzelne Investitionen – sogenannte Angel Tickets – für 29 Startups. Obendrein wurden unter anderem 400.000 Euro zur Unterstützung eines Forschungsprojektes der Humboldt-Universität im Bereich der Quanten-Solartechnologie vermittelt und über die BACB Beteiligungsgesellschaft mbH (Berlin Angel Fund) rund eine Millionen Euro in 17 Startups investiert.

Vorläufer war Netzwerkgründung der Investitionsbank Berlin

Im vergangenen Jahr wurde dann das 20-jährige Jubiläum des BACB gefeiert  – auch wenn der Club schon ein paar Jahre vorher seinen Anfang nahm. Denn die Initiative, mehr privates Kapital für Gründungen in der Hauptstadt zu aktivieren, startete bereits 1998 – als von der Investitionsbank Berlin das erste Netzwerk ins Leben gerufen wurde, um Gründer und Investoren zusammenzubringen. 2002 wurde das Netzwerk dann in einen eigenständigen Verein ausgegliedert, der 2004 schließlich offiziell gegründet wurde. Mittlerweile gibt es über 150 Mitglieder. Die Investmentsummen sind kontinuierlich angestiegen, und im Jahr 2024 konnte mit 21 unterstützten Startups ein neuer Rekord vermeldet werden. Dabei handelt es sich nur um Berliner Gründungen, deutschlandweit kamen noch acht weitere Startups hinzu. „Seitdem sind wir kein ‚Beratungsnetzwerk mit möglicher finanzieller Unterstützung‘ mehr, sondern ein ‚Investierenden-Netzwerk‘“, sagt Sebastian Schwenke, Managing Director des BACB.

Eigenes Fokus Cluster zur Gesundheitswirtschaft

Dass besonders das Thema Gesundheitswirtschaft beim BACB einen großen Stellenwert hat, zeigt sich darin, dass vor zwei Jahren eigens das Fokus Cluster „BACB Health Angels“ gegründet wurde. Dieses konzentriert sich auf die Themen Healthcare, MedTech, Pharma, BioTech. Nachdem es im vergangenen Jahr 119 Bewerbungen im Bereich Health gab und sich 81 Startups im Health Cluster präsentieren konnten, kam es am Ende zu Investitionen in fünf Startups: hellomed, Ababax/Nuuron, XenoPatch, Femna Health, Bearcover und Wellspent. Die Gesamtsumme der 32 Tickets lag dabei bei 1.035.000 Euro. Zuletzt wurde auch erfolgreich in Eversion investiert. Mittlerweile gibt es zwei weitere Fokus Cluster: die BACB Tech Angels und die BACB Consumer Angels.

Um vom BACB unterstützt zu werden, müssen die Startups einen Match- und Dealmakingprozess durchlaufen. Sehr verkürzt gesagt läuft dieser so ab: Bewerbung über die Webseite, Pre-Check durch das BACB Dealflow Team, Feedback der interessierten Angels, Pitching Day und dann die mögliche Zusammenarbeit. „Wir begleiten den Prozess bis zur Vertragsunterschrift und unterstützen bei Terminfindung, Kommunikation und mit Standardverträgen/ Best-Practice Empfehlungen, etc.“, sagt Schwenke. „Zusätzlich machen unsere Mitglieder und Mitarbeiter der Geschäftsstelle jedes Jahr über 150 kostenlose Beratungsstunden für Startups – ohne Investment – und über 30 Workshops mit Start-ups rund um das Thema ‚Wie starte ich mein erstes Fundraising erfolgreich und was sind eigentlich Business Angels?‘“

Für Angelinteressierte gibt es eine Schnuppermitgliedschaft

Wer Interesse hat, Angel zu werden, der kann laut Schwenke jederzeit auch unverbindlich bei Events vorbeischauen. „Auch bieten wir eine kostenlose, zweimonatige Schnuppermitgliedschaft an, sodass wir einen niedrigschwelligen Einstieg in das Thema Angel Investing für alle anbieten“, so der Managing Director, der noch hinzufügt: „Wir sind sehr stolz, dass 17,4 Prozent unserer Mitglieder weiblich sind, bei einem Branchenschnitt von nur 13 Prozent. Das ist aber immer noch zu wenig, daher wollen wir insbesondere Frauen ermutigen, sich mit dem Thema Startup Support und Angel Investing stärker auseinander zu setzen.“

Am Standort Berlin schätzt der Club laut Schwenke unter anderem, dass die Stadt trotz schwieriger wirtschaftlicher Gesamtsituation Top-Talente und Kapitalgebende anzieht. „Nachdem in den vergangenen Jahrzehnten Berlin vor allem für Gründungen im eCommerce und Consumer Bereich bekannt wurde, sehen wir eine enorme Entwicklung in den Bereichen Healthcare und DeepTech, mit denen wir uns als Standort vor den Gründungszentren im Süden Deutschlands nicht verstecken müssen.“

In den kommenden Jahren möchte der BACB neben dem Aufbau weiterer Themencluster auch verstärkt neue Angels gewinnen und ausbilden. Die Vision sei es, dass jeder erfolgreiche Unternehmer in Berlin-Brandenburg das Know-how, Netzwerk und Kapital in die nächste Unternehmergeneration investiert. Außerdem sollen weitere Themencluster und die Kooperationen und Partnerschaften über Berlin und Brandenburg hinaus ausgebaut werden – mit dem Ziel, noch mehr Business Angels und Kapital in die Metropolregion zu locken.  Ebenfalls ist geplant die Zusammenarbeit mit HealthCapital auszubauen, hier hat es in der Vergangenheit bereits gegenseitige Besuche auf Veranstaltungen gegeben.

Mehr Infos gibt es hier auf der Seite des Clusters Gesundheitswirtschaft Berlin Brandenburg: Im Portrait | Das Investierenden-Netzwerk | Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg

  • ©Business Angels

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