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Hightech-Innovationen „made in Berlin“

19. April 2023 - 14 Millionen Euro: So viel investiert der Berliner Senat aktuell in 13 Spitzenprojekte, die sich mit Additiver Fertigung (englisch für Additive Manufacturing, kurz AM) – also dem professionellen 3D-Druck – beschäftigen. Übergeordnetes Ziel ist es, bis 2030 die Entwicklung Berlins zur 3D-Druck-Hauptstadt Europas zu beschleunigen. Schon heute ist Berlin Heimat für zahlreiche Unternehmen und Forschungsinstitute aus dem In- und Ausland, die sich auf die Entwicklung und Anwendung dieser Schlüsseltechnologie konzentrieren, und das internationale Interesse an der Berliner AM-Szene steigt unaufhaltsam weiter. Als wichtige Schnittstelle zwischen Digitalwirtschaft und Industrie profitiert die Technologie stark von der heterogenen Berliner Start-Up-Landschaft. Die 13 Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die aktuell gefördert werden, haben vor allem die Themen Additive Fertigung für den Weltraum, für den Bau- und Leichtbau sowie für die personalisierte Medizintechnik zum Inhalt. Alles zukunftsrelevante Anwendungsfelder, die auch die Bereiche Nachhaltigkeit und Gesundheit streifen und somit jeden Einzelnen in der Gesellschaft betreffen.

Die Projekte mit insgesamt neunundzwanzig regionalen Partnern aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen laufen bis Ende 2025 und schaffen Hightech-Innovationen „made in Berlin“. Gebündelt und betreut werden sie unter der neuen Dachmarke AMBER (englisch für Additive Manufacturing Berlin Brandenburg), dem von Berlin Partner koordinierten regionalen 3D-Druck Netzwerk, welches mit seinem Plattformcharakter die Kompetenzen in der Hauptstadtregion bündelt und vorhandene Synergien nutzt.

Aber welchen konkreten Mehrwert bieten diese Innovationen aus dem AM-Bereich?

perKunSt“ beispielsweise, ein Gemeinschaftsprojekt des Fraunhofer IPK, der InnoRa GmbH und Organical CAD/Cam GmbH, strebt die Entwicklung von biologisch abbaubaren, personalisierten Kunststoff-Stents an, die weniger Komplikationen hervorrufen sollen. Diese werden häufig bei koronaren Herzkrankheiten eingesetzt, wovon allein in Deutschland knapp sechs Millionen Menschen betroffen sind.

Ebenfalls aus dem Bereich der Medizintechnik kommt „ProAstraDental“, ein Gemeinschaftsprojekt der Firma Trinckle und der TU Berlin, das neuartige Zahnersatzimplantate entwickelt, die in einer hochgradig automatisierten Fertigungskette hergestellt werden sollen. Der Vorteil dieses Designs ist es, dass der Patient unmittelbar nach der Zahnextraktion ein passendes Implantat eingesetzt bekommen könnte.

Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) arbeitet gemeinsam mit der TU Berlin und XERION an „MikroG“. Das Ziel ist es, die Additive Fertigung von metallischen und keramischen Bauteilen flexibel, dezentral und mobil zu ermöglichen. Mithilfe dieser kompakten Technologie können Bauteile schneller und unabhängiger gefertigt werden, so beispielweise auf Schiffen, in Krisenregionen oder auch im Weltraum.

Neben Themen für Weltraumanwendungen und der Medizintechnik steht auch der Leichtbau im Fokus. So entwickeln die Firmen FKS Maschinenbau und Photon gemeinsam mit der Berliner Hochschule für Technik (BHT) und der TU Berlin im Projekt „Addgleis“ additiv gefertigte Leichtbau-Versteifungsstrukturen für den Einsatz in Schienenfahrzeugen. Grundlage dieser Strukturen ist die Entwicklung einer Fertigungskette aus drei vielversprechenden AM-Verfahren, mit deren Hilfe die Fertigung gewichtsoptimierter Bauteile mit topologieoptimiertem Design ermöglicht werden, welche den Energieverbrauch sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr maßgeblich senken.

Mit dem Anspruch, Berlin als erste Adresse der Additiven Fertigung in Europa zu etablieren, geht der diesjährige Stand auf der Hannover Messe (Halle 16 Digital Ecosystems, Stand D16 ) vom 17. bis 21. April ins Rennen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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